Wenn es draussen stürmt und ungemütlich wird, nahezu alle Freizeitparks in den Winterschlaf gehen, spätestens dann schlägt die Stunde der Erlebniswelten. Eine dieser Spaßhochburgen befindet sich unweit von der deutsch- holländischen Grenze gelegen im münster- ländischen Ahaus. Hier hat der Besucher die Möglichkeit, in eine Extra 300S zu klettern und ein waschechtes Air-Race zu fliegen.
Das Erlebnis von Virtual.Aero beginnt bereits bei der Anfahrt. Das gesamte Areal ist als Flughafen thematisiert. Beim Einbiegen auf die Zufahrt wird man direkt von den Airport-typischen Hinweis-Schildern in Bodenhöhe begrüßt. Der Parkplatz ist der Hangar 23, durch den stilecht blaue Markierungsleuchten leiten. Wenn Sie Ihr Auto schon einmal unter einem echten Kampfjet (eine russische Sukhoi SU 22) parken wollten, dann ist das nun Ihre Chance. Vorweg genommen findet die Thematisierung auch bei der Abfahrt eine Fortsetzung, bei dem man das Gefühl bekommt, über ein Flugvorfeld zu rollen.
Um zum Terminal zu gelangen, verlassen Sie den Hangar 23 und müssen nun zunächst den Taxiway überqueren. Von hier an sind es nur noch wenige Meter bis zum Eingang. Idealerweise haben Sie sich bereits im Vorfeld online registriert und die gewünschten Flüge auch hier direkt gebucht. Die Bezahlung aller Leistungen erfolgt bequem über eine hauseigene Kreditkarte. Durch ein kleines Foyer betreten Sie den Flyer’s Club, der als zentrale Stelle dient. Hier können Sie weitere Flüge buchen, gelangen zum Check-In, können auf eine kulinarische Weltreise gehen und aus über 80 internationalen Bieren wählen. Reisen Sie zeitig an, um auch einen Blick auf die zahlreichen Exponate zu werfen, die im gesamten Terminal ausgestellt sind. Über Boarding-Displays und durch Ansagen werden die bevorstehenden Check-Ins angekündigt.
Ist Ihr Flug ausgerufen, begeben Sie sich zum Briefing-Raum. Hier wird Ihnen die Funktionsweise der Flugsimulatoren erklärt, denn natürlich fliegen Sie nicht wirklich mit echten Flugzeugen. Doch seien Sie gewarnt, dass die verwendeten Simulatoren äusserst realistisch agieren. Im Vergleich zu einem echten Kunstflugzeug fehlen lediglich die G-Kräfte. Die Kanzeln können sich in sekundenschnelle um 360° drehen und sind mit jeweils 2 Sitzplätzen sowie einer Spucktüte und Notaus-Schaltern ausgestattet. Durch ein Intercom-System können sich die Piloten zudem unterhalten. Doch raten wir hierbei unbedingt zu Funkdisziplin. Den Grund hierfür sollten Sie schon selbst herausfinden, da Virtual.Aero mit einer Vielzahl von netten Gimmicks gespickt ist.
Als Flug-Destinationen stehen eine Vielzahl von bekannten Gebieten und Städten zur Auswahl, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen. Während des Fluges agiert eine Person als Pilot und der Mitflieger als Co-Pilot und Navigator. Die Aufgaben können grundsätzlich jederzeit mit einem Kippschalter zwischen den beiden Piloten getauscht werden, jedoch wird dann die Zeit des Parcours nicht gemessen. Nach 8 Minuten ist der Flug beendet und im anschließenden Debriefing erfolgt eine Nachbesprechung mit nützlichen Tipps für den nächsten Take-Off.
An Freitagen und Samstagen öffnet ab 22 Uhr zusätzlich der Poveronov NightClub, in dem bis in die Morgenstunden getanzt werden kann. Auch für Sonderveranstaltungen steht der Hangar 23 zur Verfügung.
Virtual.Aero ist ein familientauglicher Spass mit absolutem Suchtfaktor, der mit 3 Euro je Flug und Person auch noch sehr erschwinglich ist. Für von weiter entfernt anreisende Besucher empfiehlt sich die Online-Buchung der Flüge. Der Weg nach Ahaus lohnt sich allerdings in jedem Fall.